Jährlich erleiden in Deutschland etwa 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Er liegt bei den Todesursachen ganz vorn, wobei die Sterblichkeit bei Frauen höher ist als bei Männern. Fast jeder zweite Betroffene verstirbt, bevor er das Krankenhaus erreicht.
Der akute Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Ereignis, oft verursacht durch einen plötzlichen vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes.
Schnelles Handeln ist entscheidend. Denn ist eines der drei großen Herzkranzgefäße verschlossen, wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Gelingt es nicht, das Gefäß innerhalb weniger Stunden wieder zu eröffnen und die Durchblutung wieder herzustellen, stirbt dieses Muskelgewebe ab.
Das betroffene Gewebe wird als Infarkt bezeichnet. Je größer das verschlossene Gefäß, desto größer auch der Infarkt. Das Risiko für einen plötzlichen Herztod ist bei akutem Herzinfarkt aufgrund einer möglichen schweren Herzrhythmusstörung besonders hoch. Auch kann bei einem großen Infarkt die Pumpleistung des Herzens so stark beeinträchtigt sein, dass der Kreislauf mehr oder weniger zusammenbricht.
Daher gilt es, schon bei Verdacht auf einen Herzinfarkt keine Zeit zu verlieren und sofort den Notarzt zu rufen.
Dr. Annett Schiefer ist Chefärztin, Fachabteilung Innere Medizin des Kreiskrankenhauses Ehingen der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis.
Gebühr: € 3,00
In Zusammenarbeit mit der VHS Laichingen-Blaubeuren und der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis.